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Einsteigerserie: „Tauchen lernen“ Taucherausrüstung (leihen oder kaufen)

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Einsteigerserie: Tauchen lernen

Wenn Ihr Euren Tauchkurs erfolgreich bestanden habt und Euren Tauchschein in den Händen haltet, stellt sich recht zeitnah die Frage ob Ihr Euch für zukünftige Tauchgänge die Taucherausrüstung leiht oder ob Ihr direkt in den nächsten Tauchshop geht und Euch dort direkt alles an Ausrüstung zulegt.

Im heutigen Artikel möchte ich darauf eingehen, für wen es sich lohnt Taucherausrüstung zu leihen und wer denn direkt schon sein Geld in Taucherausrüstung investieren kann!

Während der Tauchausbildung ist es normalerweise üblich, dass man die Ausrüstung von der Tauchschule gestellt bekommt. Das heißt Ihr müsst Euch in dieser Zeit noch keine Gedanken machen, wo Ihr Eure Ausrüstung her bekommt. Direkt nach dem Kurs, wenn Euch die Begeisterung für die Unterwasserwelt gepackt hat, kommen die Gedanken an die eigene Ausrüstung aber von ganz alleine!

Eine komplette Tauchausrüstung?

Da ich jetzt einfach mal davon ausgehe, dass Ihr noch auf der Suche nach einem Tauchkurs seid, wenn Ihr die Einsteigerserie: „Tauchen lernen“ lest, möchte ich ganz kurz umreißen, was denn genau eine komplette Tauchausrüstung alles umfasst (hier kann es natürlich zu Abweichungen kommen! Alles zu behandeln würde diesen Artikel sprengen!)

  • ABC-Ausrüstung: Hierunter fallen Maske, Schnorchel und Flossen. Das sind meiner Meinung nach Dinge, die sich jeder Taucher zulegen sollte. Maske und Schnorchel schon alleine aus hygienischen Gründen.
  • Tauchanzug: Hier gibt es verschiedene Modelle. Zum einen gibt es die so genannten Neoprenanzüge (Neopren ist aufgeschäumtes Gummi). Diese Anzüge sind der Standard, den man weltweit bei Tauchern antrifft. Neben den Neoprenanzügen gibt es auch noch die so genannten Trockentauchanzüge. Diese sind für kalte Gewässer geeignet, da sie wasserdicht sind und der Taucher somit nicht in Kontakt mit Wasser kommt (Nähere Infos könnt Ihr in der Einsteigerserie: Trockentauchen finden)
  • Atemregler: Der Atemregler regelt den Flaschendruck auf einen für den Taucher atembaren Druck herunter. Es gibt ihn in verschiedenen Ausführungen – die Standardkonfiguration besteht aus einer 1. Stufe (diese wird an die Flasche angeschlossen), einer 2. Stufe (diese hat der Taucher im Mund und atmet daraus), meist auch noch eine zweite 2. Stufe für Notfälle. Zum Anzeigen des Flaschendrucks ist auch ein Finimeter am Atemregler befestigt. Und zum Schluss noch der Inflatorschlauch, der Gas in das Jacket füllt.
  • Jacket: Das Jacket ist, wie der Name schon sagt, eine Kombination aus Rucksack und Auftriebsweste. Hiermit beeinflusst der Taucher seine Tiefe.
  • Flasche: Die Flasche enthält den Gasvorrat des Tauchers. Normalerweise ist sie mit einem Druck von 200 bar gefüllt.
  • Blei: Mit Blei kompensiert der Taucher den Auftrieb des Tauchanzugs. Dieses wird klassich mit einem Gürtel am Bauch getragen.

Das ist die klassische Ausrüstung, wie man sie an 99,9 % aller Tauchbasen weltweit findet! Wenn Ihr hier auf Tipps für Taucher schon den ein oder anderen Artikel gelesen habt, habt Ihr vielleicht auch schon festgestellt, dass die hier beschriebene Ausrüstung etwas davon abweicht.

Für wen lohnt sich kaufen, wer sollte leihen

Um auf die Ausgangsfrage des Artikels zurück zu kommen: Für wen rentiert es sich Tauchausrüstung zu kaufen, und wer könnte beim Leihen bleiben?

Wenn Ihr nach dem Tauchkurs direkt vom Tauchvirus gepackt worden seid und gerne und viel in die umliegenden Seen bei Euch zuhause hüpft, dann liegt es sicherlich nahe sein Geld in eigene Ausrüstung zu investieren. Klar kann man sich auch hierfür immer alles leihen, aber mit der Zeit geht das auch ins Geld. Und dieses wäre dann besser in eigene Ausrüstung investiert.

Wenn Ihr den Tauchkurs nur mit dem Hintergedanken macht, ab und an in Eurem Urlaub tauchen zu gehen, dann ist es sicherlich angebrachter die Tauchausrüstung zu leihen. Tauchen ist nicht wirklich günstig, und wenn man dann einen gewissen Wert an Ausrüstung im Keller stehen hat, diese aber nur 4-5 Mal im Jahr benutzt, ist das Geld sicherlich besser angelegt.

Ihr könnt in jeder Tauchbasis, die Tauchgänge anbietet, Ausrüstung leihen. Angefangen von der Maske über Blei bis zu Flaschen etc. Beim Flug nach Ägypten wäre es z.B. nicht sehr gut seinen eigene Flasche und Blei mitzunehmen. Die Fluggesellschaft würde sich über den Übergepäckaufpreis sicherlich freuen!

Aber auch für Urlaubstaucher gibt es ein paar Dinge, bei denen es sich lohnt darüber nachzudenken diese zu kaufen. Beispiele sind die Maske und der Schnorchel oder der Anzug. Klar werden die Anzüge regelmäßig gewaschen. Aber ein kleiner „Beigeschmack“ bleibt doch immer, wer vorher in einem Neoprenanzug gesteckt hat.

Klassische Tauchausrüstung vs. DIR-Ausrüstung

Wie oben bereits erwähnt, sind die Tipps, die hier zu lesen sind, an das DIR-Prinzip angelegt. Dabei handelt es sich um eine ganzheitliche Tauchphilosophie, die Ihre Ursprünge in Florida, USA hat.

Nach dem DIR-Prinzip taucht man eine spezielle Ausrüstungskonfiguration, die zum Teil doch erheblich von der klassischen Ausrüstung abweicht.

Yvonne hatte Euch im letzten Artikel den Rec 1 Kurs von GUE vorgestellt. Dieser Kurs vermittelt Euch die Grundlagen des Tauchens nach DIR.

Erste Stufe XTX 100 mit Monowing

Hier auf dem Bild rechts könnt Ihr eine Monokonfiguration DIR-syle sehen.

Ausgangspunkt ist die Rückenplatte, an der ein Wing befestigt ist (Auftriebskörper, ähnlich dem klassischen Jacket, nur anders geschnitten). Die primäre 2. Stufe hängt an einem langen Mitteldruckschlauch (210cm) der Backup-Atemregler wird mit Hilfe eines Gummibandes um den Hals getragen.

Diese Konfiguration ist, wenn Ihr sie Euch zulegen wollt, ein bisschen teurer in der Anschaffung.

Wenn Ihr Euch aber direkt für den Rec 1 Tauchkurs entschieden habt, werdet Ihr diese Konfiguration schon kennen und lieben gelernt haben!

Ich persönlich bin ein großer Fan des DIR-Prinzips und tauchen auch schon viele Jahre danach. Jedem, der Interesse daran hat, kann ich nur nahe legen, sich an Taucher zu wenden, die dieses System schon tauchen und einfach mal mit ein paar Fragen zu löchern.

Man muss aber auch ganz klar sagen, dass es kaum der Fall sein wird, dass Ihr diese Art der Konfiguration an Tauchbasen finden werdet. Es gibt mittlerweile ausgesuchte Basen, die es anbieten, aber diese sind eindeutig noch in der Minderheit!

Fazit

Ein klares: Kauft Euch Ausrüstung! werdet Ihr von mir am Ende des Artikels jetzt nicht lesen! Ich denke nach dem Bestehen des Tauchscheins werdet Ihr Euch schon selbst Gedanken gemacht haben wie oft Ihr tauchen gehen möchtet, und ob sich für Euch daher vielleicht die Anschaffung von Tauchausrüstung lohnen würde.

Das Gute an einem Tauchkurs ist ja auch immer, dass Ihr mit Leuten in Kontakt kommt, die diesen Sport bzw. dieses Hobby schon einige Jahre betreiben. Daher kann ich Euch nur ans Herz legen: Fragt, fragt, fragt!

Der kommende Artikel der Einsteigerserie: „Tauchen lernen“ wird sich mit dem Thema der weiterführenden Kurse beschäftigen. Wenn Ihr Euren Tauchkurs erfolgreich bestanden habt, gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie Ihr Euch fortbilden könnt. Aber dazu im nächsten Artikel mehr!

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Aus der Einsteigerserie: „Tauchen lernen“ sind bis jetzt erschienen:

Persönliche Voraussetzungen für die Teilnahme an einem Tauchkurs
Welche Tauchsportverbände gibt es?
Welchen Tauchkurs wo machen?
GUE Rec 1 Anfängertauchkurs 

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