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Tipps rund um das Thema "Tauchen"

Einsteigerserie: „Tauchen lernen“ Welchen Tauchkurs wo machen?

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Einsteigerserie: Tauchen lernen

So, nachdem Ihr im letzten Artikel einen kleinen Überblick über verschiedene Tauchsportverbände bekommen habt, geht es im heutigen Artikel darum welcher Tauchkurs für wen geeignet ist und wo Ihr diesen dann am Besten machen könnte.

Wenn man tauchen lernen möchte gibt es mehrere Möglichkeiten, die Ihr berücksichtigen solltet.

Zum einen solltet Ihr Euch zu Beginn die Frage stellen, wo Ihr den Tauchkurs machen möchtet. Wenn Ihr diese Frage geklärt habt, wird sich die nächste Frage stellen, bei welchem Verband man denn nun welchen Kurs machen soll. Diese Fragen sollen im Folgenden Schritt für Schritt beleuchtet werden:

Tauchen lernen zuhause oder im Urlaub?

Viele angehende Taucher beschäftigen sich damit eine Tauchausbildung zu beginnen, wenn es irgendwo hin in den Urlaub geht, wo die Möglichkeit besteht tauchen zu gehen. Und sobald es die Möglichkeit gibt irgendwo abzutauchen ist auch die nächste Tauchschule bzw. Tauchbasis nicht weit.

Da ist es ja naheliegend den Kurs direkt im Urlaub zu machen und dann direkt auch dort tauchen zu können, wo der Tauchkurs absolviert wurde. Oder etwa nicht?

Es gibt ja auch die Möglichkeit sich in Deutschland vor dem Urlaub schon einen Tauchshop oder einen Tauchverein zu besuchen und dort die Tauchausbildung zu machen? Allerdings muss man hierzu meist in heimische Seen hüpfen was für manch einen sicherlich nicht zu den angenehmsten Vorstellungen gehört.

Deshalb hier nun eine Auflistung über Vor- und Nachteile der Tauchausbildung im Urlaub vs. zuhause.

Vorteile wenn Ihr den Tauchschein im Urlaub macht:

  • Bei Urlaub am Meer ist das Wasser meist wärmer und die Sichtweiten sind deutlich besser als in Deutschland.
  • Bei den typischen Tauchdestinationen wir Ägypten oder Malediven gibt es große Tauchbasen, die einen hohen Durchsatz an Anfängern haben, daher sind sie was die Ausbildung und die Infrastruktur angeht schon bestens auf neue Taucher eingestellt.
  • Der Kurs dauert meist nur 3 bis 4 Tage. In dieser Zeit konzentriert man sich von morgens bis abends auf das Tauchen.

Nachteile wenn Ihr den Tauchkurs im Urlaub macht

    • Ihr müsst 3 bis 4 Tage Eures kostbaren Urlaubs dafür nutzen zu lernen und seid von morgens bis abends mit der Tauchausbildung beschäftigt. Die Kurse umfassen meist einen Grundstock an Theorie und zwischen 4-6 Tauchgängen, je nach Verband. Ebenfalls kommen noch Übungen im Pool dazu.
    • Die Tauchbasen müssen wirtschaftlich denken (im Gegensatz zu einem Tauchverein in Deutschland, bei dem die Ausbildung meist ehrenamtlich läuft). Das heißt Ihr habt ein straffes, vorgegebenes Ausbildungsprogramm.
    • Die Kurse finden meist in Gruppen bis zu 4 Tauchschülern statt (bei seriösen Tauchbasen sollte das die Obergrenze, vor allem bei Übungen im Wasser sein!). Daher kann sich der Tauchlehrer nicht explizit auf jeden 100% konzentrieren.

Ganz im Gegensatz zu einer Tauchausbildung im Urlaub steht dagegen die Ausbildung zuhause. In Deutschland gibt es die Möglichkeit den Tauchschein entweder bei einem Tauchshop bzw. einer Tauchbasis zu machen oder Ihr lasst Euch in einem Verein ausbilden.

Was die Wirtschaftlichkeit angeht wird ein deutscher Tauchshop sicherlich nicht von einer Tauchbasis im Ausland abweichen. Es gibt aber ein paar Abweichungen, vor allem bei der Ausbildung in einem Tauchverein.

Vorteile der Tauchausbildung zuhause

    • Wenn Ihr in einem Tauchverein tauchen lernen möchtet, wird dies meist ehrenamtlich statt finden. Das heißt, die Tauchlehrer dort sehen die Ausbildung als Ihr Hobby an und bieten dies im Zuge des Vereinslebens an. Daher ist die Ausbildung in einem Verein meist umfassender, da der wirtschaftliche Aspekt für den Verein nicht im Vordergrund steht.
    • Bei der Ausbildung in heimischen Gewässern lernt Ihr den Umgang mit umfangreicher Ausrüstung. Auf Grund der meist kühleren Wassertemperaturen muss mit einem dickeren Neoprenanzug getaucht werden, bzw. auch mit Handschuhen, Kopfhaube etc. Klingt im Moment nach mehr Gerödel, aber man lernt auch direkt den Umgang damit.
    • Ein gern gebrachter Spruch ist auch immer: Wer in heimischen Gewässern tauchen gelernt hat, kann überall tauchen. Sicherlich ein bisschen großspurig, aber im Kern sagt dieser Satz, dass das Tauchen in heimischen Gewässern ein wenig anspruchsvoller ist. Man kann nicht immer mit super Sichtweiten rechnen und muss auch mit kühleren Wassertemperaturen umgehen können.
    • Ihr könnt, wenn Ihr den Tauchschein in der Tasche habt, in Eurem Urlaubsort direkt zur Tauchbasis und dort tauchen gehen. Die Ausbildung im Urlaub entfällt. Dadurch habt Ihr mehr Zeit für Spaßtauchgänge.

Wo es Vorteile gibt, gibt es aber auch Nachteile:

Nachteile bei einem Tauchkurs zuhause

  • Durch die ehrenamtliche Ausbildung in einem Verein, haben die Tauchlehrer dort meist nicht die Routine, die Ausbilder auf einer Tauchbasis haben, bei der jede Woche ein Tauchkurs beginnt.
  • Ihr müsst Euch unter Umständen auf geringe Sichtweiten in den Seen einstellen. Dies ist nicht für jeden einfach! Auch die zusätzliche Taucherausrüstung ist zu Beginn sicherlich erst einmal ungewohnt.

Tipps für Euren Weg zum Taucher

Das sind sicherlich ein paar Punkte über die Ihr Euch im Vorfeld eines Tauchkurses schon einmal Gedanken gemacht haben solltet. Aber Ihr müsst Euch nicht den Kopf darüber zerbrechen!

Was auf alle Fälle eine gute Sache ist, ist sich im Vorfeld nach einem Schnuppertauchen umzuschauen. Das bieten viele Vereine und Tauchshops bzw. -basen in regelmäßigen Abständen an. Dort bekommt Ihr eine kleine Einführung in die Theorie und in die Praxis. Euch wird ein wenig die Ausrüstung erklärt, und dann dürft Ihr unter kontrollierten Bedingungen, meist in einem Pool, zum ersten Mal den Kopf unter Wasser stecken und aus einem Atemregler atmen.

Das bietet Euch zum einen die Möglichkeit herauszufinden ob das Tauchen wirklich etwas für Euch ist. Und hier solltet Ihr ehrlich zu Euch sein. Wenn Ihr Euch unwohl fühlt, dann besprecht das mit Eurem Partner/ Partnerin oder auch mit dem Tauchlehrer, der das Schnuppertauchen betreut. Und zum anderen habt Ihr natürlich die Möglichkeit Euch direkt mit einem Tauchlehrer auszutauschen. Er/ Sie kann Euch wertvolle Tipps geben und natürlich beruht Tauchausbildung auch auf einer gewissen Sympathie und Vertrauen.

Viele Tauchbasen im Ausland bieten Schnuppertage an. Ich kenne das aus Fuerteventura als Holiday-Diver. Dort bucht man einen Tag tauchen, und bekommt dafür eine kleine theoretische Einweisung, dann gibt es vormittags Übungen im Pool und am Nachmittag einen Tauchgang am „Hausriff“. Maximale Tiefe war hier 8m. Und pro Tauchlehrer waren maximal 2 Schüler im Wasser. Wenn einen dieser Tag überzeugt hat, konnte man einen weiterführenden Tauchkurs buchen und hat dort dann einen Teil der Kosten erstattet bekommen.

Wie auch immer Ihr Euch auf das Tauchen einstellt, es ist ein toller Sport, den ich nur jedem ans Herz legen kann. Und die Möglichkeiten zu „Schnuppern“ sind vielfältig gegeben.

Im nächsten Artikel möchte ich Euch ein völlig neues Konzept vorstellen, dass nun auch schon eine ganze Weile existiert, aber noch nicht so richtig wahr genommen wird. Und zwar handelt es sich hierbei um den Rec 1 Tauchkurs von GUE. Mehr dazu aber erst nächste Woche … also, stay tuend!

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