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Einsteigerserie: „Tauchen lernen“ Persönliche Voraussetzungen

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Einsteigerserie: Tauchen lernen

Wie beginnt man eigentlich mit dem Tauchen? Wo kann ich einen Tauchkurs machen? Ist es besser im Ausland tauchen zu lernen oder doch eher bei einer Tauchschule in Deutschland? Wenn Ihr Euch diese, oder ähnliche, Fragen auch schon gestellt habt, dann seid Ihr bei der neuen Artikelserie hier auf Tipps für Taucher genau richtig! In den kommenden acht Artikel möchte ich Euch einen Einblick geben wie man am Besten mit dem Tauchen beginnt.

Den Anfang der neuen Einsteigerserie: „Tauchen lernen“ macht die Frage, welche persönlichen Voraussetzungen Ihr für einen Tauchkurs mitbringen solltet?

Eine kleine Anekdote zu Beginn

Bevor ich jetzt direkt in das Thema einsteige, möchte ich noch eine kleine Anekdote aus meiner Zeit auf Fuerteventura zum Besten geben. Wie vielleicht einige schon gelesen haben, war ich 2007 für acht Wochen auf Fuerteventura und habe dort an einer Tauchbasis gearbeitet. Dabei hat man natürlich als Guide und/ oder Tauchlehrer jeden Tag mit anderen Gästen, sprich Tauchern, zu tun. An einem Tag hatten wir einen Gast, den ich betreuen durfte, der mir auf der Bootsfahrt zum Tauchplatz erzählt hat, dass er sowohl Höhenangst als auch Tiefenangst habe. Und im Wasser fühlt er sich auch nicht so wirklich wohl. Was soll man hier dann als Guide sagen? Bis wir dann abtauchen konnten, war es eine wirkliche Tortur, da der Gast völlig ängstlich an der Boje hing und nicht abtauchen wollte. Ich war kurz davor den Tauchgang abzubrechen, als es dann doch noch geklappt hat. Und nach dem Tauchgang war er völlig begeistert …

Und genau hier setzt nun die Frage an: Was sollte man mitbringen um einen Tauchkurs machen zu können?

Psychische Voraussetzungen

Um die oben aufgeführte Geschichte direkt weiterzuspinnen möchte ich mit den psychischen Voraussetzungen beginnen:

Meiner Meinung nach ein sehr sehr wichtiger Punkt ist: Ihr solltet Euch im Wasser wohl fühlen. Ich denke, wer eh schon keine Affinität zum Wasser hat sollte nicht versuchen sich behängt mit Ausrüstung unter die Wasseroberfläche zu begeben.

Das heißt natürlich nun nicht, dass Ihr Leistungsschwimmer sein sollt. Aber ab und an mal schwimmen gehen, im Baggersee oder Meer baden ist schon ganz hilfreich.

Aus der Evolution heraus hat der Mensch gewisse, angeborene Ängste. Dies sollte man vor einem Tauchkurs auch wissen und damit umgehen können. Ich habe schon Schnuppertaucher kennen gelernt, die ein bedrückendes Gefühl unter Wasser bekamen. Zum einen natürlich durch die Ausrüstung, wie den Anzug, aber auch das eingeschränkte Sichtfeld durch die Maske. Auch sollte man Dinge wie Höhenangst nicht auf die leichte Schulter nehmen. Klingt im ersten Moment im Zusammenhang mit Tauchen lustig, aber wenn man mal über eine Riffkante taucht und unter einem der Ozean auf 100m versinkt, kann das schon Angst hervorrufen.

Auch müsst Ihr Euch bewusst sein, dass Ihr beim Tauchen Kontakt mit Lebewesen haben werdet, die unter der Wasseroberfläche leben. Ich habe schon jemanden kennen gelernt, der Angst vor Fischen hatte … kein Witz!

Ich gebe es zu, das klingt im Moment alles ein wenig abschreckend! Aber meiner Meinung nach ist Tauchen das geilste Hobby der Welt! Man sollte sich eben nur ein paar Gedanken im Vorfeld machen.

Körperliche Voraussetzungen

Jeder angehende Taucher kennt sicherlich die Reportagen von Hans Hass oder Jacques-Yves Cousteau, in denen trainierte, drahtige Taucher nur in Badehose bekleidet ins Meer hüpfen und dort die Unterwasserwelt erkunden.

Auf den durchschnittlichen Taucher trifft das in der heutigen Zeit nicht mehr so wirklich zu. Der Wohlstandsbauch hat auch die Tauchergemeinde erreicht. Aber nichts desto trotz: Taucher müssen nicht fit sein wie ein Marathonläufer. Gewisse körperliche Voraussetzungen sollten aber erfüllt sein!

  • Fitness: Eine gewisse Grundfitness sollte vorausgesetzt sein. Neben der Bewegung unter Wasser muss vor und nach dem Tauchgang auch die (zum Teil) schwere Ausrüstung an Land bewegt werden. Um nicht schon völlig erschöpft ins Wasser zu steigen, sollte hier ein wenig Kondition vorhanden sein.
  • Bewegungsneurotiker: Ich weiß es ist etwas krass ausgedrückt, aber auch das sollte man nicht sein. Beim Tauchen bewegen wir uns ausschließlich mit den Beinen (Flossen) weiter. Wer sich beim Schwimmen schon schwer tut mit der richtigen Beinbewegung wird beim Tauchen auch keinen Spaß haben.
  • Erkrankungen: Ein sehr wichtiger Punkt ist das Thema Vorerkrankungen. Früher sind Personen mit Diabetes z.B. kategorisch vom Tauchen ausgeschlossen worden, da ein Schock unter Wasser meist böse endet. In den letzten 1-2 Jahren habe ich aber auch schon einige Diabetiker kennen gelernt, die tauchen waren. Das war natürlich mit dem Arzt abgesprochen und auch für den Tauchgang sind spezielle Vorkehrungen getroffen worden. Gleiches gilt auch für andere Erkrankungen. Wenn Ihr Euch nicht sicher seid, fragt einen Arzt!
Wobei wir auch schon direkt beim nächsten Punkt wären:
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Tauchtauglichkeitsuntersuchung

Jede Tauchschule wird von Euch eine so genannte Tauchtauglichkeitsuntersuchung verlangen bevor Ihr mit dem Tauchkurs beginnt!

Bei dieser Untersuchung werdet Ihr von einem Arzt genau mit dem Hinblick auf den Tauchsport untersucht. Im Gegensatz zu einer normalen Vorsorgeuntersuchung wird hier zum Beispiel untersucht ob Eure Ohren gesund sind und den ständigen Druckausgleich beim Tauchen auch aushalten würden. Ebenfalls wird (meist) ein EKG und ein so genannter Lungenfunktionstest durchgeführt. Gibt es besondere Vorerkrankungen oder Vermutungen, dann kann diese Untersuchung auch etwas umfangreicher ausfallen.

Einen Leitfaden zu solch einer Untersuchung findet Ihr bei der Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin, kurz GTÜM. Hier findet Ihr eine große Sammlung an Fragen und Antworten rund um die Tauchtauglichkeitsuntersuchung. Den direkten Link gibt es hier.

Ebenfalls findet Ihr hier einen Vordruck für den Untersuchungsbogen und eine Liste an Tauchärzten, falls Euer Hausarzt diese Untersuchungen nicht durchführt.

Zusammenfassend

Ja, es klingt vielleicht ein wenig abschreckend, aber im Gegensatz zu Fußball (ja, ich weiß, Fußball muss immer für diesen Vergleich herhalten) begibt man sich beim Tauchen in eine potenziell lebensfeindliche Umgebung. Wenn man sich hierbei über den ein oder anderen Punkt im Vorfeld ein paar Gedanken gemacht hat, schadet das sicherlich nicht, ganz im Gegenteil!

Tauchen ist nicht schwierig zu erlernen und auch nicht gefährlich! Das Verletzungsrisiko beim Fußball (da ist es schon wieder) ist hier deutlich höher im Vergleich zur Anzahl der ausübenden Sportler.

Ausblick: Tauchverbände

Nachdem Ihr nun wisst, welche Voraussetzungen Ihr für einen Tauchkurs mitbringen solltet, werden wir uns im nächsten Artikel mit dem Thema „Tauchverbände“ beschäftigen! Es gibt weltweit einige große Tauchverbände, die man in jedem Land antreffen kann. Es gibt aber auch sehr gute deutsche Tauchverbände. Wo die Gemeinsamkeiten liegen, was es für Unterschiede gibt, und für wen welcher Verband passen könnte, das möchte ich im kommenden Artikel der Einsteigerserie: „Tauchen lernen“ beleuchten.

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