Tauchen kann ein vergleichsweise teures Hobby sein. Gleichzeitig kann aber der Komfort eines Tauchgangs von vergleichsweise günstigen Teilen der Ausrüstung abhängen. Wenn ein kleiner O-Ring defekt ist, blubbert es im besten Fall; im Schlechtesten müsst Ihr bei Eurem Buddy nach einer Gasspende fragen. Wenn Euer Mundstück am Atemregler defekt ist, kann es auch ein sehr unangenehmer Tauchgang werden. Daher ist es sinnvoll das Mundstück regelmäßig auf etwaige Beschädigungen zu prüfen. Sei es durch ein Altern des Materials, oder weil Ihr bei einem besonders spannenden Hai-Tauchgang fast eine der Bisswarzen durchgebissen habt.
Meine Mundstücke habe ich aktuell getauscht, da ich festgestellt habe, dass sie für Tauchgänge, die länger als zwei Stunden dauern, sehr unangenehm zu tragen sind. Bei kürzeren Tauchgängen war es kein Problem; aber sobald die Zeiten länger wurden hat das Mundstück auf das Zahnfleisch gedrückt. Und davon hatte ich in den darauffolgenden Tagen auch noch etwas.
Daher möchte ich Euch in diesem Artikel zeigen, wie Ihr das Mundstück Eures Atemreglers tauschen könnt – sei es weil das alte kaputt ist, oder weil Ihr auf ein anderes Modell wechseln möchtet.
Kabelbinder
Bevor wir mit dem Basteln beginnen, möchte ich eine kleinen Exkurs zu den verwendeten Kabelbindern einfügen. Auf dem Bild oben seht Ihr Kabelbinder mit einem besonders abgeflachten Kopf. Diese sind für die Montage von Mundstücken optimal, da der Kabelbinder-Kopf sehr flach ist und damit weniger störend an den Lippen anliegt. Bei normalen Kabelbindern kann es vorkommen, dass der Kabelbinder-Kopf unangenehm auf die Lippen drückt. Daher kann ich Euch die oben gezeigten Kabelbinder nur sehr empfehlen.
Im Baumarkt habe ich Sie bisher noch nicht entdeckt. Aber der gut sortierte Tauchshop hat sie auf alle Fälle lagernd.
Besonderheiten bei Mundstücken
Wenn Ihr Euch dazu entscheidet, ein neues Mundstück einzubauen, schaut es Euch im Vorfeld genauer an. Im Bild oben zeige ich Euch zwei Beispiele von Mundstücken, bei denen zu beachten ist, wie sie eingebaut werden. Bei den klassischen Mundstücken mit den beiden Bisswarzen, ist es egal, wo oben und unten ist. Bei den beiden oben gezeigten, ist dies aber nicht so.
Das rechte Mundstück ist ein Modell von Apeks mit einem sogenannten Gaumensegel. Hier ist auf das Mundstück das Wort „Top“ geprägt. Dies zeigt Euch, dass (logischerweise) das Gaumensegel nach oben zeigen soll. Wenn Ihr das Mundstück falsch herum einbaut, ist es nicht tauchbar.
Auch das linke Mundstück der Firma „Sherwood“ hat die Gravur „Bottom“ auf das Mundstück geprägt. Hier wird verdeutlicht, welcher Teil des Mundstücks nach unten zeigen soll.
Dies ist vor dem Einbau zu beachten, da Ihr ansonsten beim ersten Tauchgang eine böse Überraschung erleben könnt. Daher: Checkt das Mundstück vor dem Einbau auf solche Hinweise!
Schritt 1: Das alte Mundstück entfernen
Bevor Ihr nun mit dem Einbau des neuen Mundstücks beginnen könnt, muss erst einmal das alte entfernt werden. Dazu nutzt Ihr am Besten eine Zange um den alten Kabelbinder zu zerschneiden. Bei den klassischen Kabelbindern kann man den Verschluss mit einem spitzen Gegenstand öffnen. Bei den abgeflachten Kabelbindern geht dies nicht. Diese muss man mit der Zange zerschneiden.
Wenn Ihr den Kabelbinder zerschnitten habt, entfernt ihn. Danach könnt Ihr das Mundstück einfach vom Atemregler abziehen.
Schaut Euch hier auch gerne den Bereich an der zweiten Stufe genauer an, auf dem das Mundstück montiert ist. Unter dem Mundstück sammelt sich immer gerne etwas Dreck. Diesen könnt Ihr, bei demontiertem Mundstück, sehr gut entfernen.
Schritt 2: Das neue Mundstück aufstecken
Im zweiten Schritt steckt Ihr nun schon das neue Mundstück auf. Beachtet dabei – wie oben beschrieben – ob es eventuelle Vorgaben gibt, wie das Mundstück verbaut werden soll.
Steckt das Mundstück soweit auf, dass es gut sitzt. Im Inneren des Mundstücks befindet sich eine Vertiefung, die exakt auf die zweite Stufe passt.
Schritt 3: Befestigen mit einem Kabelbinder
Im nächsten Schritt zieht Ihr nun einen Kabelbinder über das Mundstück. Direkt am Mundstück befindet sich eine Vertiefung in die der Kabelbinder perfekt hinein passt. Ich empfehle den Kopf des Kabelbinders eher an der Seite zu positionieren. Das stört weniger, wie wenn Ihr ihn oben oder unten anbringt.
Zieht den Kabelbinder so fest wie möglich. Achtet dabei aber darauf, dass das Mundstück nicht verrutscht, oder eventuell schief sitzt.
Schritt 4: Entfernen des überstehenden Teils des Kabelbinders
Im letzten Schritt entfernt Ihr nun noch den überstehenden Teil des Kabelbinders. Hierzu könnt Ihr entweder eine Zange oder ein scharfes Messer verwenden. Achtet in beiden Fällen darauf, dass Ihr das Mundstück nicht beschädigt. Auch ist es ratsam die Schnittstelle mit dem Finger zu kontrollieren. Es kann sein, dass zum Beispiel noch eine spitze Ecke absteht. Diese wäre beim Tauchen sehr unangenehm an der Lippe.
Wenn Ihr nichts feststellen könnt, ist das Mundstück perfekt montiert und kann für den nächsten Tauchgang eingesetzt werden.
Regelmäßige Kontrolle des Mundstücks
Wie oben geschrieben, gehören Mundstücke zu den günstigeren Teilen der Ausrüstung. Regelmäßige Kontrolle lohnt sich aber! Schaut Euch in regelmäßigen Abständen vor allem die Flächen an, auf denen Ihr „herum kaut“; also die Stellen, auf denen die Zähne aufliegen. Es kann auch unbeabsichtigt sein, dass man in einer Streusituation auf seinem Mundstück kaut. In diesem Fall kann es durchaus vorkommen, dass man das Material an den Bisswarzen zerbeißt, oder zumindest tiefe Bissspuren hinterlässt.
Es ist nichts unangenehmer als mit einem defekten Mundstück zu tauchen. Ab einem gewissen Punkt kann dies auch sicherheitsrelevant werden. Schaut Euch daher gerne regelmäßig Eure Mundstücke ganzer an.
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