Um Unterwasser kommunizieren zu können, nutzen Taucher Handzeichen, Lampensignale und – für kompliziertere Dialoge – die Wetnotes. In diesem Artikel möchte ich mich gerne auf die Handzeichen konzentrieren. Im ersten Artikel zu diesem Thema Handzeichen für Taucher Teil 1 – die Basis-Handzeichen habe ich bereits die grundlegenden Handzeichen vorgestellt.
In diesem Artikel möchte ich Euch ein paar Handzeichen vorstellen, die mit fortgeschrittener Taucherfahrung genutzt werden. Unter anderem wird es um die Handzeichen für Dekompressionsstopps, Boje setzen und Druckanzeige gehen. Ebenfalls in diesem Artikel findet Ihr eine Übersicht, wie die Zahlen von Null bis Neun per Handzeichen dargestellt werden können.
Wie im ersten Artikel gilt auch bei den hier gezeigten Handzeichen, dass sie mit einer Hand ausgeführt werden können, sodass die zweite Hand mit der Lampe leuchten kann. Somit kann man diese Handzeichen auch nachts oder in der Höhle/ Wrack nutzen.
Handzeichen Deko, Boje, Druck und Bläschen
Dekompression
Um eine Dekoverpflichtunf anzuzeigen, kommt das oben gezeigte Handzeichen zum Einsatz. Dabei wird der kleine Finger abgespreizt. Die anderen Finger sind zu einer Faust geballt. Dieses Handzeichen kann zum Beispiel mit einer Zahl kombiniert werden, um die Deko-Zeit anzuzeigen.
Zur nächsten Dekompressions-Stufe tauchen
Um anzuzeigen, dass man auf die nächste Dekostufe auftaucht, z.B. von 9m auf 6m, nutzt man die flache Hand und führt diese in einem leichten Halbkreis nach oben. Diese soll anzeigen, dass man nach oben tauchen soll. Man zeigt bewusst nicht den Daumen nach oben (auftauchen), da noch Dekostufen beachtet werden müssen.
Druck in der Flasche anzeigen
Um dem Buddy den Druck in der Flasche anzuzeigen, tippt man mit zwei Fingern auf die Handfläche der anderen Hand. Dies ist eines der wenigen Handzeichen, die mit beiden Händen ausgeführt werden. Wenn man das Handzeichen so ausführt, dass die Lampe (mit Goodman Handle) in der Hand verbleibt, auf die man zeigt, dann kann dieses Handzeichen auch mit Lampe ausgeführt werden.
Nach dem Anzeigen dieses Handzeichens, zeigt man auf die gemeinte Flasche und zeigt im Anschluss mit den Zahlen-Handzeichen den Druck an.
Wenn man den Flaschendruck seines Buddy abfragen möchte, kann man diese Handzeichen mit einem Fragezeichen kombinieren. Somit ergibt sich die Frage: Wie viel Druck hast du noch in deiner Flasche?
Blasen anzeigen
Wenn man bei sich oder bei seinem Buddy merkt, dass an einem Ausrüstungsgegenstand Blasen austreten, kann man dies mit dem oben gezeigten Handzeichen andeuten. Man tippt zum Anzeigen des Handzeichens mit dem Zeigefinger mehrmals auf den Daumen. Im Anschluss an diese Handzeichen, kann man bei sich oder dem Buddy auf das entsprechende Ausrüstungsteil deuten, aus dem Blasen austreten.
Boje setzen
Auch das Handzeichen „Boje setzen“ ist eine Bewegung. Ihr legt alle Fingerspitzen einer Hand zusammen und öffnet diese in einer Bewegung nach oben. Dies soll die Boje darstellen, die zur Oberfläche geschossen wird, und sich dabei ausdehnt. Dieses Zeichen wird gezeigt, wenn man sich bereit macht, eine Boje oder einen Hebesack zu setzen.
Defektes Ausrüstungsteil
Wenn man merkt, dass ein Ausrüstungsteil defekt ist (z.B. der Kompass oder der Tauchcomputer), so zeigt man auf das entsprechende Ausrüstungsteil, und führt danach das oben gezeigte Handzeichen aus. Es sieht im Prinzip aus, als würdet Ihr einen Ast zerbrechen. Die Hände sind zu Fäusten geballt und mit etwas Abstand zueinander gehalten. Dann bewegt man die Fäuste nach außen und unten.
Die Zahlen
Neben diesen Handzeichen gibt es auch noch eine Möglichkeit die Zahlen von 0 bis 9 mit einer Hand darzustellen. Auch hier ist wieder wichtig, dass die andere Hand dabei mit der Lampe auf das Handzeichen leuchten kann, und man sich somit auch im Dunklen verständlich machen kann.
Zahlen sind zum Beispiel bei der Anzeige des Flaschendrucks oder bei der Zeit für Dekostopps wichtig.
Die Zahlen von 1 bis 5 werden so angezeigt, dass die Handfläche in Richtung Buddy zeigt. Die Zahlen 6 bis 9 werden so angezeigt, dass der Handrücken zum Buddy zeigt. Damit lassen sich die Zahlen unterscheiden. Ob die Finger dabei nach oben oder zur Seite zeigen, spielt dabei keine Rolle. Wichtig ist nur: Handfläche oder Handrücken!
Eins – 1
Für die Zahl 1 wird die Handfläche in Richtung Buddy gedreht, und der Zeigefinger ausgestreckt.
Zwei – 2
Für das Handzeichen der Zahl 2 werden Zeige- und Mittelfinger ausgestreckt.
Drei – 3
Für die Zahl 3 werden Zeige-, Mittel- und Ringfinger ausgereckt.
Vier – 4
Für die Zahl 4 werden Zeige-, Mittel-, Ring- und kleiner Finger ausgestreckt.
Fünf – 5
Für die Zahl 5 werden alle Finger abgespreizt. Wichtig hierbei ist, die Handfläche in Richtung des Buddy zu drehen.
Die Zahlen von 6 bis 9 werden angezeigt, indem der Handrücken zum Buddy gestreckt wird.
Sechs – 6
Das Handzeichen für die Zahl 6 ist hierbei der Handrücken, der zum Buddy zeigt und der ausgestreckte Zeigefinger.
Sieben – 7
Die Zahl 7 sind der ausgestreckte Zeige- und Mittelfinger.
Acht – 8
Für die Zahl 8 werden Zeige-, Mittel- und Ringfinger ausgestreckt.
Neun – 9
Für die Zahl 9 werden Zeige-, Mittel-, Ring- und kleiner Finger ausgestreckt. Wichtig ist, dass der Handrücken zum Buddy zeigt.
Null – 0
Um die Zahl Null als Handzeichen darzustellen, formt Ihr aus Eurem Daumen und den Fingern eine Null. Wichtig ist, das alle Finger eingeklappt sind, ansonsten zeigt Ihr keine Null sondern das OK.Zeichen.
Weitere Zahlen
Alle weiteren Zahlen werden angezeigt, indem man mehrere Zahlen-Handzeichen hintereinander anzeigt. Zum Beispiel ist die 10 eine „1“ und eine „0“. Die 130 ist eine „1“, eine „3“ und eine „0“-logisch, oder 😉
Neben all den gezeigten Handzeichen gibt es natürlich auch noch die Möglichkeit mit der Tauchlampe zu kommunizieren. Hier kann man das OK-Zeichen (großer, runder Kreis) oder auch das Achtung-Zeichen (schnell hin und her bewegt) darstellen. Passiv kann man mit der Tauchlampe kommunizieren, indem man den Lampenschein immer im Sichtfeld des Buddy hält. So kann man ihm auf passive Art anzeigen „ich bin noch da“.
Falls sowohl Handzeichen als auch Lampensignale nicht mehr weiterhelfen, müssen die Wetnotes zu Hilfe genommen werden. Hier kann man kurz und prägnant aufschreiben, was man mit dem Buddy kommunizieren möchte. Folgenden Artikel kann ich Euch zum Thema Wetnotes empfehlen: