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Miniserie: Arbeiten auf einer Tauchbasis Teil 3 Erfahrungsbericht

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Arbeiten auf einer Tauchbasis

Nachdem wir uns in den letzten beiden Artikeln der Miniserie: Arbeiten auf einer Tauchbasis mit einer Einführung ins Thema und mit einer FAQ-Liste beschäftigt haben, möchte ich heute noch einen Erfahrungsbericht beisteuern.

Mich hat es 2007 für zwei Monate auf eine Tauchbasis nach Fuerteventura verschlagen. Dort habe ich im Juli und August die Sommerhauptsaison miterlebt.

Wie kam ich auf die Idee?

Im Jahr 2007 habe ich schon zwei Jahre bei der Anfängerausbildung in meinem Tauchclub geholfen. Zu damaliger Zeit war ich VDTL Gold brevetiert. Eine Voraussetzung, die der VDTL für seine Tauchlehrer fordert, ist die Mitarbeit an einer Tauchbasis, egal ob im In- oder im Ausland.

Da ich 2007 noch neun Wochen freie Zeit zwischen dem Ende eines Semesters und dem Anfang eines Praktikums hatte, war eigentlich ziemlich spontan und schnell die Idee geboren, in dieser Zeit bei einer Tauchbasis Praxiserfahrung zu sammeln. Nachdem ein Freund von mir auch sofort zugestimmt hat, war die Idee geboren zu zweit „das Abenteuer zu wagen“.

Wie kam ich auf die Tauchbasis?

Da ich meine komplette Ausbildung bisher beim VDTL genossen habe, war es klar, dass es auch eine VDTL-Basis sein muss. Da der Verband doch recht klein ist, war auch die Auswahl der Tauchbasis recht einfach. Auf die Basis in Fuerteventura sind wir schlussendlich durch einen Tauchlehrer aus unserem Club gebracht worden.

Nach der ersten Kontaktaufnahme und einem Treffen auf der boot war klar, dass es Fuerteventura wird.

Arbeitsalltag

Wir hatten im Vorfeld vereinbart, dass ich meine Ausbildung zum TL-Assistenten während der zwei Monate an der Basis machen kann. Daher stand auch viel Vorbereiten von Unterrichtsmaterialien etc. auf dem Plan.

Vereinbart waren eine 6-Tage-Woche und pro Kurs eine gewisse Provision (wobei die Höhe der Provision von der Art des Kurses abhing). Für Flug, Unterkunft, Essen mussten wir selbst auskommen. Aber dazu unten noch mehr.

Der Fixpunkt jeder Woche war das Schnuppertauchen am Dienstag. Hier ging es vormittags mit einer Ladung kleiner Flaschen in zwei Hotels in der näheren Umgebung unserer Basis. Dort galt es dann Touristen im Pool zu bespaßen und möglichst nach der Schnupperrunde noch einen Tauchkurs zu verkaufen. Nachmittags dann das gleiche noch einmal in dem Hotel, in dem sich auch unsere Basis befand.

Von diesem Schnuppertag war dann auch abhängig, was in den kommenden Tagen anstand. Wenn das Schnuppertauchen erfolgreich war, waren wir ab Mittwoch mit Holiday-Brevets (ein-Tages Tauchkurs) und Anfängerkursen beschäftigt.

Nebenher mussten natürlich auch noch die „normalen“ Tauchgäste versorgt werden. An normalen Tagen standen zwei Ausfahrten an, die natürlich begleitet werden mussten.

Der normale Tag begann gegen 08:30 Uhr mit dem Öffnen der Basis. Gegen 09:00 Uhr war dann die erste Ausfahrt. Mit Flaschenfüllen etc. waren wir damit bis zur Mittagspause beschäftigt. Nachmittags wurde dann ein zweiter Tauchgang angeboten. Hier waren dann auch oft die Ein-Tages-Tachschüler dabei, die an Tauchplätzen im 10m Bereich tauchen gingen.

Aufgaben, die wirklich jeden tag erledigt werden mussten, waren das Sauberhalten der Tauchbasis, das Füllen der Flaschen, Versorgung der Ausrüstung, etc-

Nicht so ganz normale Aufgaben

Natürlich gab es aber auch Tage, die nicht „standart“ waren. Hier gab es dann alle möglichen Dinge zu tun, die ich hier einfach kurz auflisten möchte:

  • Ausrüstung warten: Anzüge nähen, erste Stufen reinigen, usw.
  • Das Boot abflexen und neu streichen
  • Bojen an den Tauchplätzen befestigen
  • Tagesausfahrten mit den Gästen mit Mittagessen am Strand
  • Nachttauchgänge (Arbeitszeiten dann entsprechend bis 23 Uhr und länger)
Ganz oben auf der Liste stand allerdings die Gästebetreuung. Und hierauf haben die beiden Chefs auch sehr viel Wert gelegt. Da hieß dann aber auch, dass man nicht einfach so Feierabend machen konnte, wenn noch Gäste in der Basis waren.

Vergütung

Wie oben bereits schon erwähnt wurden wir Praktikanten über eine Provision für einzelne Kurse bezahlt. D.h. pro Kurs und Teilnehmer haben wir einen gewissen Prozentsatz der Kursgebühren erhalten. Diese lagen zwischen 5 und 25 Euro.

Für Unterkunft, Flug und Verpflegung mussten wir selbst aufkommen. Dazu gab es aber auch noch die Ausbuldung zum TL-Assi bzw. zum TL.

Alles in allem bin ich nach den zwei Monaten auf ein Defizit von 800 Euro gekommen. Das stellt man sich wohl nicht als arbeiten vor, aber wir haben es uns auf der Insel auch gut gehen lassen. Zwei Mal die Woche essen gehen und Abends noch um die Häuser ziehen hätte man sicherlich einsparen können, aber man gönnt sich ja sonst nichts.

Würde ich es wieder machen?

Diese Frage wurde mir schon das ein oder andere Mal gestellt. Und ich kann sie ganz klar mit JA beantworten.

Arbeiten wo andere Urlaub machen hat definitiv seinen Reiz. Die absehbare Zeit von zwei Monaten hat auch über ab und an unangenehme Aufgaben oder 2-3 Tage ohne tauchen hinweg sehen lassen. Die Erfahrungen, die ich in dieser Zeit gesammelt habe möchte ich aus Sicht des Tauchens als auch aus Sicht von persönlicher Erfahrung, wie leben im Ausland o.ä. nicht missen!

Für jeden, der mit dem Gedanken schon einmal gespielt hat, für eine Zeit lang auf einer Tauchbasis zu arbeiten, dem kann ich nur nahe legen es zu tun. Wenn Ihr dann auch noch eine längere Phase freie Zeit habt, dann ist das um so besser.

Auf der Suche nach einer passenden Basis solltet Ihr Euch an Basen halten, auf denen Ihr vielleicht schon als Gast wart, oder Ihr fragt direkt bei Eurem Tauchverband nach, welche Basen ausbilden und auch Praktikanten aufnehmen.

Solltet Ihr noch Fragen zu dem Thema haben, oder Euch nicht sicher sein, ob das etwas für Euch wäre, dann meldet Euch bei mir. Vielleicht kann ich Euch ja weiterhelfen.

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