Letzte Woche hat Euch Simon in seinem Gastartikel gezeigt, wie man ein Pinkelventil in einen Trockentauchanzug einbaut. Simon benutzt das noch relativ neue Pinkelventil der Firma Heser. Der Vorteil hierbei ist, dass das Ventil nicht mehr verklebt werden muss. Im Lieferumfang sind zwei-O-Ringe, die das Ventil alleine durch Verschrauben abdichten.
Allerdings gibt es aber auch Pinkelventile auf dem Markt, die noch geklebt werden müssen. Was es hierbei zu beachten gilt, und welchen Trick es hier gibt, möchte ich Euch im folgenden Artikel zeigen.
Pinkelventil zum Einkleben
Neben dem Pinkelventil der Firma Heser gibt es auch noch andere Hersteller, die diese Ventile herstellen. Ich nutze zum Beispiel das der Firma Halcyon.
Der Unterscheid zwischen den beiden Ventilen ist, dass das Halcyon Ventil eingeklebt werden muss. Im Lieferumfang ist schon eine kleine Tube Aquasure (Kleber) und ein Gabelschlüssel für den Einbau enthalten. Die beiden Teile des Ventils werden gut mit Kleber bedeckt und dann von innen und von außen aneinander geschraubt und somit durch die Verschraubung als auch durch den Kleber am Anzug fixiert. Das Abdichten, das die beiden O-Ringe beim Heser Ventil machen, übernimmt in diesem Fall der Kleber.
Was sind die Vor- bzw. Nachteile der beiden Ventile?
Heser Pinkelventil (wird nur geschraubt, kein Kleben)
Vorteile:
- Der Einbau ist leichter. Man muss nicht mit Kleber hantieren sondern nur die mitgelieferten Schrauben richtig anziehen.
- Zum Reinigen kann das Ventil leicht entfernt werden.
Nachteil:
- Beim Einbau muss auf die Sauberkeit geachtet werden. Sollten sich Verunreinigungen zwischen den O-Ringen befinden, kann das Ventil schnell undicht werden.
Halycon Pinkelventil (zum Einkleben)
Vorteil:
- Bei sachgerechter Verklebung ist es (zu 99,5%) unmöglich, dass Wasser ins Anzuginnere gelangt.
- Das Ventil lässt sich zum Reinigen nicht ausbauen.
Trick für den Einbau eines zu klebenden P-Valves
Wenn Ihr Euch für ein Pinkelventil entschieden habt, dass laut Hersteller in den Anzug geklebt werden muss, gibt es die Möglichkeit anstatt des mitgelieferten Klebers auch Silikon zu benutzen. Dies dichtet ebenfalls ab, hat aber den Vorteil, dass es sich leichter lösen lässt, als beispielsweise Aquasure. Silikon bekommt man im Baumarkt in Tuben verschiedener Größe.
Egal ob man nun Kleber oder Silikon verwendet, Ihr dürft beim Einbau nicht zu sparsam damit sein. Je nachdem was für einen Anzug Ihr taucht, kann die äußere Kaschierung hier sehr viel Kleber bzw. Silikon aufnehmen.
Bei meinem ersten eingebauten Pinkelventil habe ich beim ersten Versuch zu wenig Kleber verwendet. Dadurch lief Wasser durch die Kaschierung ins Innere des Anzugs. Bis ich diese Undichtigkeit dann erst einmal lokalisiert hatte waren ein paar Tauchgänge und der ein oder andere Test in der Badewanne nötig.
Mit einer größeren Menge Kleber war das Problem dann aber sehr schnell behoben.
Für welches Pinkelventil Ihr Euch auch entscheidet, es ist auf alle Fälle eine lohnende Anschaffung. Nicht nur der zunehmende Komfort bei Trockentauchgängen, die länger als 60 Minuten dauern, sondern auch die zusätzliche Sicherheit, ist nicht zu unterschätzen. Sicherheit meine ich in dem Sinn, dass man sich vorher getrost eine Flasche Wasser (oder Apfelschorle) gönnen kann, ohne Angst haben zu müssen beim Tauchgang zu müssen!
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