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Besuch der Kobanya Mine in Budapest (Gastartikel)

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Der folgende Gastartikel kommt von Michael aus Österreich. Er war zusammen mit ein paar Freunden im März in der Kobanya Mine in Budapest, Ungarn tauchen. Seinen Erfahrungsbericht findet Ihr hier:

Am (sehr) frühen Morgen des 01. März 2014 traf ich mich mit meinen Freunden vom Team dive-squad, Frenzy, Alex und Alex in der Nähe von Wien an einem Rastplatz. Kurz das Equipment umgeladen und weiter ging die wilde Fahrt Richtung Budapest.

Die Kobanya Mine

Geplant waren zwei Tauchgänge in der über 700 Jahre alten Kobanya Mine, einer stillgelegten Kalksteinmine im gleichnamigen Bezirk von Budapest. Die in der Mine abgebauten Steine wurden, zum Beispiel zum Bau des Parlaments, der Burg und der Zitadelle verwendet. Teile der Mine wurden geflutet und stehen jetzt zum Tauchen offen. Hier handelt es sich um Grundwasser, welches unter anderem eine Zeit lang von der nahegelegenen Brauerei für die Bierproduktion verwendet wurde. Das Wasser wird jährlich auf seine Qualität untersucht. Die durchschnittliche Temperatur in der Mine beträgt 8°C, die Wassertemperatur ungefähr 13°C. 

Pünktlich um 08:45 trafen wir uns direkt vor dem Eingang, einige Minuten später traf dann auch schon unser Guide Joszef ein.

Mit den Autos konnten wir direkt in die Mine einfahren, die Dimensionen, die sich uns boten waren unglaublich. Teilweise hätte man problemlos mit einem Reisebus in den Gängen fahren können.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde sowie einer Einführung und Erklärung von Joszef ging es auch schon zum ersten Tauchplatz.

Erster Tauchgang

Der erste Tauchplatz befand sich einige Autominuten vom Eingang entfernt – die letzten Meter wurden zu Fuss überwunden. Vor der Eisentür steht ein Tisch auf dem das Equipment bequem abgestellt werden kann. Hinter der Türe geht es hinab in die Unterwelt zu einem kleinen Vorraum von dem zwei Wege abzweigen, einer in Richtung der – nach oben offenen – Halle in der auch Höhlentauchausbildungen (Overhead Protocol) durchgeführt werden, der andere führt einen gefluteten Stiegenabgang hinunter.

Wir entscheiden uns natürlich für den Stiegenabgang und beginnen mit dem Eindringen in die Gänge der Mine. Nach einer längeren Strecke durch einen geraden Tunnel gelangten wir zu einem Raum in dem sich eine Art Seilwinde, sowie eine Öffnung im Boden befand. Durch diese Öffnung gelangten wir „eine Etage tiefer“.

Es ist eine besonders aufregende Erfahrung, wenn man sich dreidimensional durch die Räume bewegen kann. Dennoch darf man nicht vergessen, dass man sich in einer nach oben geschlossenen Umgebung befindet, die für das Höhlentauchen geltenden Regeln für den Gasverbrauch müssen unbedingt eingehalten werden. D12 + 80cft Stage sind die Mindestanforderungen für Tauchgänge.

Über eine andere Öffnung gelangten wir in den ersten Raum zurück. Wir tauchten den Gang zurück und liessen es uns natürlich nicht nehmen, die verschiedenen Etagen des Ganges zu erkunden. Kurz vor dem Stiegenabgang bogen wir nach links ab in die nach oben offene Halle. Die Ausmasse waren gigantisch. Auch hier konnten wir durch eine Öffnung im Boden in die untere Etage gelangen. Hier entdeckten wir, was sicherlich schon von Bildern oder Videos bekannt ist: die eiserne Wendeltreppe. Es ist schon ein besonderes Gefühl, diese Kopf voran im Kreis herabzutauchen.

Eine weitere Etage ging es noch abwärts und auch dieser Raum wurde ausführlich erkundet. Langsam aber sicher begannen wir mit dem Aufstieg, die Tauchzeit gerade bei 60 Minuten angelangt, bei ungefähr 72 Minuten erreichten wir wieder die Oberfläche. Sprachlosigkeit herrschte aufgrund des eben Erlebten vor.

Zweiter Tauchgang

Zwischen den Tauchgängen machten wir natürlich eine Oberflächenpause in der ich feststellen musste, das irgendwie Wasser in meinen Trocki hineingelaufen, und der ganze Unterzieher durchnässt war. Somit fiel für der zweite Tauchgang für mich leider aus.

Für den zweiten Tauchgang wurde ein Tauchplatz ausgewählt, der wohl etwas „tricky“ ist. Über einen Stiegenabgang gelangt man ins Wasser in einen Raum in dem sich ein Bohrloch mit ca. 1m Durchmesser befindet. Diese „Röhre“ reicht von ca. 14m bis etwa 30m in die Tiefe. Dieser Tauchplatz ist auch der einzige wo eine Maximaltiefe von 36m erreicht wird. Über einen anderen Weg gelangt man dann wieder zurück.
Auch dieser Tauchgang hinterliess bleibende Eindrücke bei den Teilnehmern. Im Anschluss wurde noch die Gelegenheit genutzt um ein paar Vergleichsbilder der mitgebrachten Lampenköpfe zu machen. Getestet wurden:

  • YellowDiving 21W HID
  • YellowDiving 20W LED
  • Aton 25W 1600 LED

Die Bilder dazu finden sich auf dem Blog von dive-squad: Gegen 15h ging dann auch dieser Besuch zu Ende und wir traten den Heimweg Richtung Wien an. 

Ein nochmaliger Besuch ist jedoch nicht ausgeschlossen.

Weiterführende Links:
Kobanya Mine Diving auf Facebook
Blog vom Team dive-squad mit den Bilder vom Lampenvergleich

 

Bilder Copyright Sabine Kerkau

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