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Pflege des Unterziehers – Waschen, lagern, nähen

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Isolierstrategie: Eine mögliche Kombination für Tauchgänge bei 4 Grad Wassertemperatur

Jeder der auch bei warmen Temperaturen mit dem Trockentauchanzug tauchen geht, wird es kennen: Irgendwann fängt der Unterzieher an unangenehm zu riechen … oder deutlicher gesagt: Er stinkt gewaltig!

Das hat damit zu tun, dass man zum einen auf dem Weg zum und vom Tauchplatz eine gewisse Strecke an Land zurücklegen muss, und bei dieser „körperlichen Arbeit“ schwitzt. Aber auch beim Tauchgang selbst kann man, je nach Wassertemperaturen, zum Schwitzen kommen.

Von anderen Sportsachen kennt man es: Wenn sie nicht regelmäßig gewaschen werden, fangen sie an zu riechen. Und das passiert auch bei Unterziehern. Nur dass diese nicht so oft gereinigt werden, wie zum Beispiel das Lauftrikot.

Ein paar kleine Tipps zur Pflege Eures Unterziehers möchte ich Euch im Folgenden geben:

Den Unterzieher waschen

Nach einem Tauchgang solltet Ihr Euren Unterzieher zum Trocknen aufhängen. Egal ob er sich feucht anfühlt, oder nicht, eine gewisse Menge Schweiß wird er auf jeden Fall aufgenommen haben. Wenn der Anzug gut durchlüftet, fängt er nicht so schnell an zu riechen.

Man sollte im Allgemeinen einen Unterzieher nur sehr selten waschen, da bei jedem Waschgang etwas von der Isolationsfähigkeit verloren geht. Bevor Ihr den Unterzieher in die Wäsche geben wollt, solltet Ihr es mit Auslüften und Geruchssprays á la Febreeze (schreibt man das so?) versuchen.

Wenn gar nichts mehr hilft, dann muss der Unterzieher aber auch mal in die Wäsche. Bevor Ihr jetzt aber mit Waschen anfangt, schaut Euch erst einmal die Pflegeanleitung an!

Pflegeanleitung im Unterzieher?

Die Pflegeanleitung in einem Unterzieher

Wie eine normale Jeans oder ein T-Shirt, haben die meisten Unterzieher auch eine eingenäht Pflegeanleitung.

Für alle, die so etwas nicht lesen können, hier eine Übersetzung der Symbole (von links nach rechts):

  1. Nur Handwäsche
  2. Maximal 40 Grad Wassertemperatur beim Waschen
  3. Nicht in die Waschmaschine
  4. Nicht in den Trockner
  5. Nicht bügeln

Das heißt, streng genommen dürftet Ihr diesen Unterzieher jetzt nur mit der Hand waschen. Sprich, Waschmittel in die Badewann, maximal 40 Grad warmes Wasser einlaufen lassen und dann mal kräftig durchkneten!

Allerdings gibt es heutzutage auch schon Waschmaschinen, die haben ein „Handwaschprogramm“ 🙂

Das heißt, wenn Ihr das Schild oben lest, könnt Ihr Euren Unterzeiher entweder in der Badewanne reinigen, oder Ihr packt ihn in die Waschmaschine, stellt das Handwaschprogramm mit max. 40 Grad ein und stellt den Schleudergang aus.

Der Unterzieher wird danach noch genau so triefnass sein, wie wenn Ihr ihn per Hand gewaschen hättet. Aber es war weniger Aufwand!

Anschließend müsst Ihr ihn noch zum Trocknen aufhängen. Dies kann je nach Model 1-2 Tage dauern.

Kleine Stellen reparieren und nähen

Eine gerissene Naht im Schrittbereich des Unterziehers wurde genäht

Da ein Unterzieher meist aus einem Fleece besteht, kann man bei kleinen Löchern selbst die Nadel und Faden ansetzten und diese Löcher stopfen. Entweder man bleibt irgendwo hängen und reißt sich ein kleines Loch in den Unterzieher oder eine der Nähte gibt einer Belastung nach. Bei größeren Löchern, solltet Ihr den Hersteller kontaktieren.

Kleinere Löcher könnt Ihr schnell und einfach selbst reparieren. Wie das geht, zeigt der folgende kleine „Nähkurs für Anfänger“.

Exkurs „Nähen für Anfänger“

Um einen kleinen Riss im Unterzieher zu nähen, benötigt Ihr nur eine Nadel und einen Faden. Beim Faden solltet Ihr darauf achten, dass dieser etwas stärker ist. Ein Unterzieher muss von Zeit zu Zeit doch andere Belastungen aushalten, wie z.B. ein T-Shirt. Daher lieber einen etwas stärkeren Faden nutzen, der länger hält.

Schritt 1: Den Faden in die Nadel einfädeln

Schritt 1: Ein Ende des Fadens wird durch das Nadelöhr gefädelt

Da mein Unterzieher im Moment keine Löcher hat, demonstriere ich das Nähen an einem kleinen Loch in der Tasche meiner Jeans.

Im ersten Schritt schneidet Ihr ein Stück Faden ab, und fädelt ein Ende des Fadens durch das Loch der Nadel (=Nadelöhr).

Die Nadel sollte dann auf der Hälfte des Fadens sitzen.

Schritt 2: Die Enden des Fadens verknoten

Den Faden doppelt nehmen und die beiden Enden verknoten

Um den Faden ein wenig stabiler zu machen, nehmen wir ihn doppelt. Das heißt, Ihr verknotet einfach die beiden Enden des Fadens miteinander.

Die Nadel sollte jetzt im Faden sitzen. Tut sie das nicht, habt Ihr den Faden falsch eingefädelt!

Jetzt kann es mit nähen losgehen!

Schritt 3: Der erste Stich

Der erste Stich

Für alle Stiche, die nun folgen werden gilt: Setzt sie nicht zu nah am Rand des Risses, da es sein kann, dass sonst das Material weiter einreißt.

Den ersten Stich setzt Ihr auf einer beliebigen Seite des Risses. Stecht die Nadel durch den Stoff (das heißt auf der einen Seite des Risses in den Stoff, auf der anderen Seite kommt sie dann wieder hervor) und zieht sie an. Achtet aber darauf, dass noch genug Faden aus dem Loch heraushängt!

Die Nadel führt Ihr nun ziemlich am Ende des Fadens durch die beiden Fäden hindurch. Wenn Ihr nun die Nadel anzieht, rutscht das Ende des Fadens in Richtung Loch, wird aber von dem vorderen Stück Faden daran gehindert, durch das Loch hindurch zu rutschen. Damit habt Ihr eine sichere Grundlage für die weiteren Stiche gesetzt. Der Faden ist fixiert und kann sich nicht mehr bewegen.

Schritt 4: Die weiteren Stiche

Die weiteren Stiche: Von einer Seite in den Stoff und auf der anderen Seite des Risses wieder heraus

Alle weiteren Stiche müssen nun nicht mehr fixiert werden. Ihr stecht einfach von der einen Seite in den Stoff hinein, und auf der anderen Seite wieder heraus. Zieht nach jedem Stich den Faden fest an. Nach 3-4 Stichen merkt Ihr schon wie sich das Loch langsam schließt.

Je enger Ihr die Stiche nebeneinander setzt, desto besser vernäht Ihr den Riss.

Schritt 5: Das Ende

Das Ende der Nähstrecke: Geht mit der Nadel durch eine Schlaufe, die Ihr im vorletzten Loch gelegt habt

Wenn Ihr an das Ende des Risses kommt, müsst Ihr Euren Faden natürlich wieder fixieren. Dazu gehen wir ähnlich vor wie beim ersten Stich.

Dazu zieht Ihr den Faden des letzten Stiches nicht ganz durch das Loch, sondern lasst wieder eine Schlaufe entstehen. Durch diese Schalufe führt Ihr nun Nadel und Faden und zieht den Faden an.

Dadurch fixiert Ihr den Faden am Ende. Das Ganze könnt Ihr noch ein zweites Mal machen.

Schritt 6: Abschneiden und Knoten setzen

Am Ende die Nadel abschneiden und die beiden Enden des Fadens miteinander verknoten

Im letzten Schritt schneidet Ihr nun die Nadel vom Faden ab. Dadurch habt Ihr wieder zwei lose Enden des Fadens. Diese verknotet Ihr mit einem einfachen Knoten.

Und das war’s auch schon. Der Riss ist gut vernäht und wird hoffentlich nicht wieder auf gehen!

Wenn Ihr Euren Unterzieher nun gewaschen und repariert habt, könnt Ihr Ihn bis zum nächsten Tauchgang einlagern.

Lagern von Unterziehern

Zusammenrollen des Unterziehers zur Lagerung

Zum Trocknen könnt Ihr einen Unterzieher auf einen breiten Kleiderbügel hängen. Sobald er aber trocken ist, solltet Ihr ihn abhängen. Durch das Eigengewicht des Unterziehers, wird dieser ansonsten im Schulterbereich auf dem Bügel sehr stark gedrückt. Das heißt, das Material wird dort, wenn der Unterzieher hängt, sehr stark zusammengedrückt. Der Unterzieher kann dadurch in diesem Bereich an Isolationsfähigkeit verlieren.

Um dem vorzubeugen, lagert Ihr einen trockenen Unterzieher am Besten zusammengefaltet in einem Schrank o.Ä.

Dazu bietet es sich an den Unterzieher auf den Bauch zu legen und ihn von den Füßen her einzurollen, oder einzuklappen.

Die Arme klappt Ihr einfach ein.

Endergebnis

Klein und kompakt: Der Zusammengerollte Unterzieher

Im Endergebnis habt Ihr einen wohlriechenden, sauberen und wieder geflickten Unterzieher, den Ihr klein gefaltet in einen Schrank legen könnt, wo er dann auf seinen nächsten Taucheinsatz wartet.

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