Tipps für Taucher

Tipps rund um das Thema "Tauchen"

Aufbewahrung von Taucherausrüstung

| 19 Kommentare

Wie lagert man Taucherausrüstung richtig?

Gehört Ihr auch zu den Tauchern, die es leider auf Grund der störenden Nebentätigkeiten wie Job, andere Hobbys, Essen und Trinken, nicht schaffen täglich tauchen zu gehen? Dann stell sich Euch bestimmt auch die Frage, wohin mit der Taucherausrüstung, wenn Sie nach einem Tauchgang aufbewahrt werden muss. Zum einen muss man einen Ort finden, an dem man die Ausrüstung gut trocknen kann, und zum anderen einen Ort oder eine Möglichkeit, die Ausrüstung auch für längere Zeit optimal zu lagern.

In diesem Artikel möchte ich Euch ein paar Möglichkeiten vorstellen, wie Ihr Eure Ausrüstung aufbewahren könnt. Alle Möglichkeiten sind günstig zu realisieren, und für alle, die keine eigene Garage für Ihre Ausrüstung besitzen, auch platzsparend möglich.

Wie aufbewahren?

Wichtig nach einem Tauchgang ist es zuerst einmal die Ausrüstung zu trocknen. Nach einem Tauchgang im Salzwasser sollte die Ausrüstung auch direkt noch mit Süßwasser gespült werden, um mögliche Schäden oder Verunreinigungen durch Salzkristalle vorzubeugen. Zum Trocknen eignet sich ein luftiger, schattiger Ort. Entweder draußen (z.B. im Garten) oder im Haus (z.B. in der Waschküche, im Bad o.Ä.).

Bei der Trocknung draußen, müsst Ihr darauf achten, dass die Ausrüstung nicht direkt in der prallen Sonne liegt. Dies würde zwar den Trocknungsprozess beschleunigen, allerdings schädigt direkte Sonnenstrahlung auch das Material. Daher sucht Ihr Euch am Besten einen schattigen, gut durchlüfteten Platz hierfür aus.

Beim Trocknen im Haus, solltet Ihr darauf achten, dass der Zimmerboden auch mit Wasser in Kontakt kommen kann. Laminat- oder Holzfußboden ist hier eher ungeeignet und kann Euch Ärger mit Vermieter oder Mitbewohner(in) einbringen. Hier bieten sich zum Beispiel der Heizungskeller * oder die Waschküche an. Ebenfalls möglich ist natürlich auch das Badezimmer. Hier sollte man sich aber auch mit dem Mitbewohner(in) abstimmen- ich schreibe hier aus eigener Erfahrung!

* In den Kommentaren wurde darauf hingewiesen, dass es in Heizungskellern zu erhöhten Ozonwerten kommen kann. Diese sind schädlich für die Taucherausrüstung. Daher habe ich den Heizungskeller aus diesem Artikel gestrichen!

Anzüge und Unterzieher können zum Trocknen auf Bügel gehängt werden. Hier gibt es mittlerweile unterschiedliche Produkte auf dem Markt. Hierzu aber weiter unten im Artikel mehr. Atemregler, Kopfhaube, Handschuhe etc. trocknen auch, wenn Ihr sie in einen offenen Schrank oder auf den Boden legt.

Sobald die Taucherausrüstung dann komplett trocken ist, stellt sich die Frage wie und wo aufbewahren bis zum nächsten Tauchgang? Hierzu gibt es mehrere Möglichkeiten, die ich Euch im Nachfolgenden gerne vorstellen möchte:

Bügel, Box und Tasche

Wenn es darum geht, wie Ihr bestimmte Ausrüstungsteile aufbewahrt, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen während die Gegenstände noch nass sind und zum Anderen, wenn sie trocken sind und vielleicht für eine längere Zeit nicht für das Tauchen genutzt werden.

Kleiderbügel, Trockibügel, DIY-Bügel

Taucheranzüge (Nass, halbtrocken oder trocken) hängt man zum Trocknen am Besten auf. Hierfür gibt es spezielle Bügel. Sowohl für Nass- und Halbtrockenanzüge als auch für Trockentauchanzüge. Die Anzüge sollten an einem Ort gelagert werden, der keinem direkten Sonnenlicht ausgeliefert ist. Dies würde zwar das Trocknen fördern, ist aber für das Material schädlich. Daher eignet sich zum Trocknen ein schattiger Bereich, entweder an der frischen Luft oder auch im Haus (z.B. Waschküche, Heizungskeller oder auch das Bad).

Neben diversen Bügeln, die Ihr im Tauchshop Eures Vertrauens kaufen könnt, gibt es auch die Möglichkeit sich mit ein paar Utensilien aus dem Baumarkt einen eigenen Kleiderbügel zu bauen. Ich nutze diesen für meinen Trocki und meinen Unterzieher.

Meine persönliche Meinung zu Kleiderbügel für Taucheranzüge ist, dass diese zum Trocknen zwar Vorteile haben, für eine längere Lagerung aber nicht sinnvoll sind. Daher verstaue ich meinen Trocki und auch den Unterzieher in speziellen Taschen, sobald sie trocken sind. Mehr dazu weiter unten im Artikel.

Samla Box von IKEA

Samla Box von IKEA- ideal zum Aufbewahren von Taucherausrüstung

Eines meiner Lieblingsprodukte von IKEA ist die sogenannte „Samla Box“. Diese Plastikbox mit Deckel gibt es in unterschiedlichen Größen. Für mich kommen diese Boxen immer dann zum Einsatz, wenn ich trockene Ausrüstungsteile lagern möchte, zum Beispiel zwischen zwei Tauchgängen. Die Box hat mehrere Vorteile:

  • Die Samla Box ist transparent- man sieht also sofort was sich darin befindet.
  • Durch den Deckel kann die Ausrüstung staubfrei gehalten werden.
  • Die Samla Boxen lassen sich stapeln.
  • Die Boxen lassen sich leicht beschriften (falls dann doch so viel in der Box ist, dass man den Überblick verliert).

Auch Atemregler lassen sich in den Samla Boxen optimal aufbewahren

Ich habe mehrere dieser Boxen im Einsatz. Als Beispiel für Euch:

  • Eine Box nur für Atemregler.
  • Eine Box für Neoprenteile (Kopfhauben, Handschuhe, Manschettensysteme).
  • Eine Box für dünnere Unterzieher und atmungsaktive Unterwäsche.
  • Eine Box für Dinge, die ich zu jedem Tauchgang mitnehme (Ersatzmanschetten für den DUI, meine aktuelle Kopfhaube, Unterzieher-Handschuhe, …).
  • Eine Bastelbox in der sich alle möglichen Ersatzteile befinden, die nicht in die Werkzeugkiste passen, oder die nur sehr selten zum Einsatz kommen (Schlauch eines Autoreifens für Stage-Gummibänder, Reste von Gurtband, meine Sprühschablonen für das Beschriften von Flaschen etc.

IKEA Samla Box: Ideal um zum Beispiel Unterzieher zu lagern

Wenn ein Tauchgang ansteht, weiß ich anhand meiner Boxen genau, was ich alles einpacken muss. Die jeweiligen Ausürstungsteile sind schnell gegriffen. Wenn die Ausrüstung dann doch mal über einen längeren Zeitraum nicht genutzt wird, so ist sie in diesen Boxen vor Staub und Schmutz geschützt. Und durch die Möglichkeit die Boxen zu stapeln, wird für die Lagerung wenig Platz benötigt.

Wichtig ist allerdings, dass Ihr in diese Boxen nur trockene Ausrüstungsteile einlagert. Feuchte Gegenstände können Schimmel etc. ansetzen! Daher unbedingt darauf achten, dass Ihr die Ausrüstung gut trocknet, bevor sie eingelagert wird.

Taschen für Trocki und Unterzieher

Wird der Trockentauchanzug längere Zeit nicht benötigt, so ist er- richtig zusammengelegt- in einer Tasche sehr gut aufgehoben

Wie bereits oben geschrieben, bin ich kein Fan davon seinen Taucheranzug für längere Zeit auf einem Bügel zu hängen. Bei Trockentauchanzügen kann es unter Umständen dazu kommen, dass Spannung auf dem gasdichten Reißverschluss liegt, oder dass Nähte unnötig beansprucht werden (beides kann zu Beschädigungen führen). Bei Neoprenanzügen kann es zu Druckstellen im Material kommen- beispielsweise im Bereich der Schultern, wenn der Anzug längere Zeit auf einem klassischen Bügel gelagert wird. Dadurch verliert der Anzug genau an dieser Stelle einen Teil seiner Isolationsfähigkeit.

Mein Favorit für die Aufbewahrung eines Trockentauchanzuges ist eine Tasche. Viele Hersteller liefern so etwas direkt beim Kauf schon mit. Wie mit allen Gegenständen unserer Ausrüstung ist es im Vorfeld aber auch wieder wichtig, dass der Anzug komplett trocken ist. Sowohl außen als auch innen!

Eine sehr schonende Methode den Trockentauchanzug für die Tasche zu „falten“ ist es, den Anzug von den Füßlingen her zu rollen. Das heißt, Ihr beginnt damit, die Füßlinge und Beine in Richtung Oberkörper aufzurollen. Dabei aber den Anzug nicht zu eng zusammenlegen. Somit rollt Ihr den Anzug einfach von unten her komplett auf!

Der gasdichte Reißverschluss bleibt dabei geöffnet. Habt Ihr einen zweiten Reißverschluss (dient dem Schutz des gasdichten Reißverschlusses) am Anzug, so schließt diesen vor dem Zusammenrollen.

Die Arme des Trockis werden am Ende einfach nach innen geklappt. Somit habt Ihr aus Eurem Trockentauchanzug ein handliches Paket erstellt, das sich leicht in die Tasche packen lässt.

Wichtig beim Lagern der Tasche ist es, einen Ort zu finden, der zum einen Trocken ist, und der keinen allzu großen Temperaturschwankungen ausgesetzt ist.

Tasche für den Unterzieher

Gleiches gilt auch für den Unterzieher. Wird er längere Zeit nicht benötigt, so lasst ihn nicht auf einem Bügel hängen, sondern verpackt ihn in eine Tasche. Wie Ihr auf den oberen beiden Bildern seht, bin ich persönlich ein Fan der DUI-Taschen 🙂

Auch beim Unterzieher gilt: Nur trocken in die Tasche verpacken!

Vorteil der Taschen ist es, dass sie platzsparend verstaut werden können. Sie passen optimal in einen Schrank oder lassen sich an einen großen Haken an die Wand hängen. Wichtig, wenn Ihr die Taschen in einem Schrank lagert ist, dass Ihr keine schweren Dinge darauf legt. Dies kann unter Umständen zu Beschädigung des Reißverschlusses oder der Manschettensysteme etc. führen.

Tipp: Maskenbox

Alte Maskenboxen eignen sich hervorragend, um kleine Ausrüstungsgegenstände darin aufzubewahren.

Welcher Taucher kennt das nicht: Im Laufe eines Taucherlebens kommen einige Tauchermasken zusammen. Und auch wenn die Maske schon an Altersschwäche „gestorben“ ist, die Maskenbox findet sich doch immer noch irgendwo im Keller. Wenn die Maskenbox keine Maske mehr beherbergt, so bietet sie sich sehr gut als Aufbewahrungsmöglichkeit für Kleinteile an. Ihr könnt die Box entweder dazu nutzen, um sensiblere Ausrüstungsgegenstände sicher zu verwahren, z.B. Computer oder Kompass, oder Ihr nutzt die Box um Kleinteile an einem Ort zu halten.

Die Maskenbox bietet sich auch als kleiner Werkzeugkoffer an, wenn Ihr den großen nicht immer mit an den Tauchplatz nehmen möchtet. Sie kann dann Dinge wie Ersatz-O-Ringe, Schraubenzieher, Schraubenschlüssel, Ersatzflügelmutter etc. enthalten. Alles Kleinigkeiten, die Euch einen Tauchgang retten würden. Mehr zum Thema erfahrt Ihr in der Serie: Werkzeugkoffer für Taucher.

Aufbewahrung in kleinen Wohnungen

EDC- every dive carry: Ausrüstungsgegenstände, die ich bei jedem Tauchgang dabei habe. Ideal in einer eigenen Kiste verpackt, so wird nichts vergessen.

Wenn Ihr keine eigene Garage für Eure Ausrüstung zur Verfügung habt oder in einer kleinen Wohnung in der Innenstadt wohnt, so stellt sich mit Taucherausrüstung immer die Frage „Wo bewahre ich das alles auf?“.

Wie oben bereits gelesen, bietet sich zum Trocknen das Badezimmer oder eine Waschküche an. Wird die Waschküche allerdings von mehreren Wohnparteien des Hauses genutzt, so kann es unter Umständen schon wieder schwierig werden, da sich vielleicht andere an den Gegenständen stören, oder aber auch Diebe ein leichtes Spiel haben.

Trocknen im Badezimmer ist ebenfalls eine Option. Das habe ich persönlich jahrelang in meiner 1-Zimmerwohnung praktiziert. Über die Duschkabine kam ein Besenstiel an dem der Trocki aufgehängt wurde. Das Wing und alle Neoprenteile lagen am Rand der Duschkabine zum Trocknen. Der Unterzeiher trocknete an einem Haken an der Badezimmertüre. Dass der Geruch im Bad dann nicht immer angenehm war, muss ich hier nicht extra schreiben, oder?!

Was ich mit dem oberen Absatz sagen will: Es findet sich auch in einer sehr kleinen Wohnung ein Platz zum Trocknen der Ausrüstung.

Wenn es dann um die Aufbewahrung geht, so kann ich nur die oben erwähnten Samla Boxen empfehlen. Diese lassen sich auf einer vergleichsweise kleinen Grundfläche sehr hoch stapeln.

Aufbewahrung im Sommer und im Winter

Wenn Ihr Eure Ausrüstung nicht direkt im Wohnhaus aufbewahrt, sondern z.B. in einer Garage oder einem abgetrennten Teil des Carports, Gartenhütte o.Ä., so gibt es auch hier ein paar Dinge zu beachten.

Zum Einen sollte die Ausrüstung in einem trockenen Klima aufbewahrt werden. Taucherausrüstung darf zwar nass werden, aber ein Dauerzustand sollte das nicht sein. Vor allem bei Unterziehern ist dies nicht ratsam.

Ebenfalls müsst Ihr die Temperatur beachten. In Gartenhütten kann es beispielsweise im Sommer sehr warm werden. Dies tut der Ausrüstung über eine längere Zeit gesehen auch nicht gut. Auch die Aufbewahrung bei Minusgraden ist nicht zu empfehlen. Das Material wird dadurch sehr stark beansprucht und auch spröde.

Daher solltet Ihr Euch durchaus überlegen, ob Ihr im Sommer einen Ort wählt, der außerhalb des Hauses/ der Wohnung liegt, im Winter aber wieder dazu übergeht, die Ausrüstung im trockenen Zustand im Haus zu lagern.

Ich hoffe, der Artikel konnte Euch ein paar Ideen geben, wie und wo Ihr Eure Taucherausrüstung aufbewahren könnt.
Wenn Ihr noch spezielle Tipps zu diesem Thema habt, so würde ich mich über einen Kommentar unter diesem Artikel sehr freuen!

 

19 Kommentare

Schreibe einen Kommentar zu Reiner Schindler Antworten abbrechen

Pflichtfelder sind mit * markiert.


*