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Doppelflaschenkonfiguration – DIR-style

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Doppelflaschenkonfiguration – DIR-style

Nachdem ich Euch im Juni die Konfiguration einer Monoflasche nach DIR vorgestellt habe, möchte ich Euch heute (mit Hinblick auf kommende, kühlere Temperaturen) die Doppelflaschenkonfiguration DIR-syle vorstellen.

Im Artikel möchte ich Schritt für Schritt vorgehen: Von der Konfiguration der Automaten, über Wing und Backplate bis hin zu den Lampen.

Den ein oder andere Tipp, den es hier auf dem Blog schon gab, werdet Ihr sicherlich wieder erkennen!

Konfiguration der Automaten

Zuerst einmal möchte ich auf die Konfiguration der Automaten eingehen. Da es bei einer Doppelflasche, wie oben gezeigt, zwei Ventile gibt, werden auch zwei 1. Stufen verwendet. Folgende Anschlüsse sind an den beiden Stufen:

Rechte 1. Stufe:

  • Eine 2. Stufe (dies ist der Hauptautomat). Sie hängt am so genannten Long Hose (langer Schlauch). Meist 210 cm lang.
  • Inflatoranschluss Wing
Linke 1. Stufe:
  • Eine 2. Stufe (dies ist der Backup-Automat). Dieser wird mit einer Gummileine um den Hals getragen.
  • Finimeter
  • Inflatoranschluss Trockentauchanzug

Nachfolgend ein paar Detailaufnahmen der Atemregler. Für die Übersichtlichkeit habe ich das Wing etc. erst einmal weggelassen.

Rechte 1. Stufe

Rechte 1. Stufe mit Long Hose und Inflatoranschluss (Wing)

Auf dem Bild hier rechts zu sehen ist die 1. Stufe, die am rechten Ventil (von Euch aus gesehen, wenn Ihr die Flasche auf dem Rücken habt) sitzt. Hier im Beispiel kommt eine Apeks DST-Stufe mit fünftem Abgang an der Kopfseite zum Einsatz.

Angeschlossen sind der 210cm Long Hose und der Inflatorschlauch für das Wing.

Linke 1. Stufe

Linke 1. Stufe mit Backup-Atemregler, Finimeter und Inflatoranschluss (Trockentauchanzug)

Die linke 1. Stufe, die hier auf dem Bild zu sehen ist, ist eine Apeks TX 100 Stufe. Hier sind sämtliche Abgänge seitlich angeordnet.

Angeschlossen sind der Backup-Atemregler, der Finimeter und der Inflatoranschluss für den Trockentauchanzug.

Hinweis: Bei kalten Wassertemperaturen oder beim Tauchen mit Helium-Gemischen, wird noch eine kleine Zusatzflasche mitgeführt, die Luft oder wahlweise Argon enthält und die dann nur dazu dient den Trockentauchanzug zu belüften. Dann entfällt natürlich der Inflatoranschluss für den Trockentauchanzug an der linken 1. Stufe.

Die Doppelflaschenkonfiguration

Nachdem Ihr nun wisst, wie die Automaten für eine Doppelflasche konfiguriert sein sollten, werden wir uns nun der Gesamtkonfiguration widmen:

Blei

Befestigung von 2 kg Blei an der Doppelflasche (hier ein so genanntes Tail-Weight)

Das Blei kann beim Tauchen mit einer Doppelflasche sehr leicht zwischen den Flaschen montiert werden. Hierbei gibt es mehrere Möglichkeiten, die ich bereits in einem Artikel beschrieben habe: Blei.

Hier auf dem Bild handelt es sich um ein 2kg schweres Tail-Weight. Dieses wird an der unteren Schelle der Doppelflasche angebracht. Die Öse des angebrachten Stücks Gurtband wird einfach über die Schraube gelegt. Befestigt wird das Blei dann durch das Anschrauben der Rückenplatte.

Wo genau Ihr Euer Blei anbringt ist sicherlich eine Frage Eures Trims. Probiert hier einfach mal verschiedene Varianten aus.

Wing anbringen

Das Wing wird auf die Bolzen der Schellen gefädelt

Im nächsten Schritt legt Ihr nun das Wing auf die Bolzen der Flaschenschellen.

Das Wing hat zwei Ösen in der Mitte, die mit dem Abstand der Flaschenschellen abgestimmt sein sollten.

Einige Hersteller bieten Wings mit diversesten Ösen und Löchern an, mit denen man das Wing befestigen kann.

Das Wing hier auf dem Bild hat nur zwei Ösen in der Mitte.

Anschrauben der Backplate

Anschrauben der Rückenplatte

Wenn Ihr das Wing an der Flasche angebracht habt, fixiert Ihr Wing (und Blei) nun indem Ihr die Rückenplatte anschraubt. Dazu einfach die Rückenplatte auf die Bolzen legen und die Flügelmuttern aufschrauben und handfest anziehen.

Die Rückenplatte befestigt dadurch das Wing optimal an den Doppelflaschen.

Somit haben wir sowohl das Blei für den Abtrieb als auch unser Wing für den nötigen Auftrieb sicher an der Doppelflasche befestigt. Im nächsten Schritt werden nun die Automaten angebracht.

Hauptatemregler

Hauptatemregler- Ansicht von oben

Der Hauptatemregler wird- wie oben schon beschrieben- an das rechte Ventil geschraubt.

Hier auf dem Bild könnt Ihr die Schlauchführung erkennen. Nach rechts verläuft der Mitteldruckschlauch für den Inflator. Nach unten weg geht der 210 cm lange Schlauch für den Hauptatemregler.

Hinweis: Je nachdem was für erste Stufen Ihr verwendet, kann die Schlauchführung natürlich von dem hier gezeigten abweichen!

Von vorne:

Anbringen des Hauptatemreglers

Von vorne sieht das Ganze dann so aus.

Der Hauptatemregler wird mit einem Boltsnap-Karabiner am rechten Brust-D-Ring befestigt. Der Inflatorschlauch wird mit einem kleinen Gummiband am linken Schultergurt befestigt, so dass er während des Tauchgangs stets fixiert bleibt. Wie Ihr solch ein Gummiband installiert, könnt Ihr hier nachlesen.

Im nächsten Schritt geht es nun an das Befestigen des Backup-Atemreglers.

Backup-Atemregler

Schlauchführung des Backup-Atemreglers

Den Backup-Atemregler befestigt Ihr am linken Ventil der Doppelflasche.

Auf dem Bild hier rechts könnt Ihr erkennen, dass der Mitteldruckschlauch des Backup-Atemreglers unter dem Inflatorschlauch durchgeführt wird. Dies erleichtert Euch das Entlüften des Wings. Nach unten führen der Finimeterschlauch und der Inflatorschlauch für den Trockentauchanzug.

Von vorne:

Befestigung des Backup-Atemreglers

Von vorne sieht die Konfiguration dann entsprechend so aus.

Der Finimeterschlauch wird mit einem Boltsnap-Karabiner am linken Hüft-D-Ring angebracht.

Der Backup-Atemregler hängt- hier der Übersichtlichkeit halber- mit dem Gummiband über dem Ventil der Brücke.

Mit dieser Konfiguration, wie auf dem Bild zu sehen, kann man im Prinzip schon tauchen gehen. Alles was nun noch dazu kommt ist Beleuchtung und sonstige Ausrüstung.

Auf die Beleuchtung möchte ich noch im Detail eingehen:

Hauptlampe/ Tanklampe

Zum Befestigen der Tanklampe: Doppelender-Karabiner und Gurtschnalle

Um die Hauptlampe, die eine Tanklampe ist, sicher an der Bebänderung zu befestigen benötigt Ihr, wie hier rechts zu sehen, zuerst einmal eine Gurtschnalle. Diese dient zur Fixierung des Akkutanks auf dem rechten Teil des Bauchgurtes.

Den Doppelender-Karabiner benötigt Ihr, wenn Ihr den Lampenkopf während des Tauchgangs temporär an den rechten Brust-D-Ring clippen möchtet. Eine Anleitung dazu gibt es hier.

Akkutank:

Akkutank an der Bebänderung befestigen

Der Akkutank wird einfach mit der am Tank befestigten Gurtschlaufe auf die Bebänderung gefädelt und dann mit der seperaten Gurtschnalle fixiert. Dies verhindert ein ungewolltes Verrutschen des Akkutanks.

Im Notfall, wenn man wirklich alles an Gewicht abwerfen will, das man hat, kann man diese Verbindung sehr schnell lösen und den Akkutank somit vom Gurt rutschen lassen (was aber wirklich nur eine Option für den Notfall ist!).

Der Lampenkopf der Tanklampe wird mit einem Boltsnap-Karabiner, der am Goodman-Handle befestigt ist, am rechten Brust-D-Ring befestigt. Dies ist dann auch die Position, in der die Lampe dauerhaft geparkt ist, und daher ausgeschaltet sein sollte, da ansonsten der Tauchpartner geblendet wird.

Von vorne:

Befestigung der Tanklampe/ Hauptlampe

Von vorne sieht die Konfiguration mittlerweile so aus.

Wir haben unser Wing und das Blei installiert. Die Backplate, als zentrales Bauteil, ist fixiert und wir haben unsere Hauptlampe ebenfalls angebracht.

Nun fehlen nur noch die Backup-Lampen.

Backup-Lampen

Befestigung der Backup-Lampen

Da man im DIR-System immer ganz gerne ein Backup dabei hat, sollte man auch an die Backup-Lampen denken.

Je nach Tauchgang sollte mindestens eine, besser aber zwei Backup-Lampen vorhanden sein.

Wie man diese befestigt, habe ich Euch bereits in zwei älteren Tipps gezeigt (Karabiner an Backup-Lampe befestigen und Befestigen der Backuplampe).

Im Prinzip war es das mit den wichtigsten Dingen, die zu einer Doppelflaschenkonfiguration DIR-style gehören. Wenn Eure Tauchgänge tiefer und/ oder länger, Ihr in Wracks oder Höhlen tauchen werdet, dann kommt natürlich noch einiges an Zusatzausrüstung hinzu. Angefangen von einem Reel, einer Stage, bis hin zu einem Kreislaufgerät kann alles dabei sein. Und hier liegt der absolute Pluspunkt dieses Systems- ausgehend von Eurer Rückenplatte könnt Ihr das System soweit erweitern, dass es für den anstehenden Tauchgang optimal ist, ohne die komplette Konfiguration neu erfinden zu müssen!

Kleiner Exkurs: Der rechte Brust-D-Ring

Der rechte Brust-D-Ring – das „Arbeitstier“

Wie Ihr vielleicht gemerkt habt, wurden im Verlauf des Artikels doch etliche Dinge am rechten Brust-D-Ring befestigt. Dieser ist das „Arbeitstier“ unter den D-Ringen.

Hier auf dem Bild schön zu sehen, sind der Hauptatemregler, der Lampenkopf, der Doppelender, um den Lamenkopf temporär zu „parken“ und eine der Backup-Lanpen an diesem D-Ring befestig. Dazu kann dann noch der ein oder andere Karabiner kommen.

Überlegt Euch für Euch selbst eine Reihenfolge, die Ihr für sinnvoll haltet, so dass Ihr unter Wasser tastend immer wisst, welchen Karabiner von welchem Gegenstand Ihr gerade in der Hand habt, oder clippen wollt. Ich hänge meinen Hauptatemregler immer ganz nach außen. Der innerste Karabiner gehört der Backup-Lampe. Dazwischen hängen dann der Doppelender und er Lampenkopf.

Endergebnis

Endergebis: Doppelflaschenkonfiguration DIR-style

Das fertig konfigurierte Doppelflaschenpaket sieht dann in etwa so aus, wie hier rechts auf dem Bild zu sehen.

Sämtliche wichtige Gegenstände sind optimal befestigt und gesichert.

Da steht dem Tauchspaß nichts mehr im Wege…

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